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Die Geburt unserer *Jewels & Diamonds*
Nachdem Nesh uns ganz schön auf die Folter gespannt hatte und sich am Sonntag (einen Tag nach dem offiziell berechneten Geburtstermin) endlich dazu entschloß, ihre Temperatur zu senken, war das Startzeichen für die bevorstehende Geburt gefallen.
Nach einer noch relativ ruhigen folgenden Nacht verweigerte sie am nächsten Morgen jegliches Essen.
Um 7 Uhr in der Früh bekam sie, immer noch gemütlich im Wohnzimmer auf dem Sofa liegend , die ersten leichten Wehen und wurde etwas unruhiger!
Also dann ... Umzug in die Wurfkiste!
Dort wurde sie dann zunehmend unruhiger, bis endlich die ersten Presswehen einsetzten und um 10.37 Uhr der erste Rüde zur Welt kam !
Nun flutschte es !!!
Um 10.57 Uhr kam Rüde Nr. 2 , dicht gefolgt von seinem Bruder um 11.13 Uhr!!!
Nun verlangsamte sie das Tempo ein wenig ... und um 12.11 Uhr kam Welpe Nr. 4, wieder ein Rüde, zum Vorschein !!!
Nun folgte eine lange Pause, in der gar nichts passierte. Nesh kümmerte sich rührend und extrem fürsorglich um die bereits vorhanden Jungs, aber die Wehen blieben aus!
Da noch ganz eindeutig Welpenbewegungen in ihrem Bäuchlein zu sehen waren, verabreichten wir ihr Globolis, die die Wehentätigkeit wieder anregten und nach etwas über einer Stunde kam sie ... das erste Mädchen um 15.30 Uhr !
Laut Ultraschall sollte es nun eigentlich vorbei sein!!!
Aber .... unter Neshis Bauchdecke zappelte immer noch etwas !
... und nach weiteren anderthalb Stunden, um 16.58 Uhr, kam Welpe Nr. 6, wieder ein Mädchen !
Nachdem eine Nachgeburt bei einem vorherigen Welpen noch nicht ausgetrieben war wurde mit Globolis, die beim Austreiben zurückgebliebener Nachgeburten helfen, unterstützend weitergearbeitet.
Ebenso tasteten Kerstin und ich in Neshis Bauch immer noch etwas, was sich aber nicht wirklich wie ein Welpe anfühlte!
Aber ... es war ein Welpe. Dieser kam, zusammen mit der zurückgeblieben Nachgeburt, in die er sich offensichtlich verfangen hatte und dabei, auf dem Weg nach draußen, seine eigene Nabelschnur abriss, leider tot zur Welt. Der kleine Mann war kurz vor seinem Ziel im Mutterleib erstickt !
Nichts desto trotz reinigte Nesh ihr totes Kind genauso fürsorglich wie alle anderen und wollte offensichtlich nicht verstehen, dass es tot war. Nach einer gewissen Zeit legten wir ihn, zu einem von Nesh unbeobachteten Zeitpunkt, zur Seite!
Wir liessen Nesh nun Zeit, sich um ihre Kinder zu kümmern, was sie auch mit äußerster Sorgfalt tat und auch ein wenig entspannte.
Nachdem, entgegen der Ultraschall-Diagnose, nun bereits 7 Welpen da waren, hielt ich kurz Rücksprache mit unsrem Tierarzt, da wir beim Abtasten nun nicht wirklich sicher waren, ob vielleicht sogar noch ein Welpe vorhanden ist.
Ich brachte Nesh in seine Praxis, die nur 2 Minuten von uns entfernt liegt!
Beim Abtasten spürte unser Doc Hannes auch etwas ... also wurde geröngt!
Da sein Röntgengerät für Hunde in Neshis Größe allerdings nicht wirklich ausreichend ist, konnte uns das Bild nicht eindeutig sagen, ob tatsächlich noch ein Welpe da war ... mit großer Wahrscheinlichkeit aber: JA !!!
Nesh bekam nun eine wehenfördernde Oxitocin-Spritze und wieder zuhause weiterhin Globolis ... aber die Wehen blieben aus.
Kerstin und ich fühlten nun auch einen weiteren Welpen, sahen aber keine weiteren Bewegungen von diesem mehr.
Nach Rücksprache mit unserem 2. Tierarzt, der ein besseres Röntgengerät sowie ein gutes OP-Team hat, wurde Nesh und ihre Babies nun ins Auto verfrachtet, denn .... von nun an lief die Uhr.
Sollte tatsächlich noch ein Welpe vorhanden sein, der eventuell, wie unser kleiner Mann, auch schon gar nicht mehr am Leben ist, müsste dieser wahrscheinlich per Kaiserschnitt schnellstmöglich geholt werden.
Die Fahrt zur Praxis (eigentlich nur 20 Minuten) kam mir wie eine Ewigkeit vor und in meinem geistigen Auge hatte ich entsprechnd unschönes Kopfkino!
Immer wieder drehte ich mich zu Nesh um, um zu sehen, wie es ihr geht!!!
5 Minuten bevor wir bei der Praxis ankamen, schaute ich wieder über meine Schulter zu ihr.
Und was sah ich
In ihrer Transportbox lag neben ihr ein Welpe !!!
Engegen jeglicher Straßenverkehrsregeln fuhr ich zu Seite, sprang aus dem Auto , riss die Hintertür auf und nahm das kleine Wesen in meine Arme.
Und .... es bewegte sich!
Mit der vorsorglich von mir mitgenommen Decke rubbelte ich den Welpen ab .... und mehr und mehr Leben kam in den kleinen Körper!
Tränen der Freude schossen in meine Augen !!!
Ich wickelte das kleine Mädchen (soviel sah ich gerade noch vor lauter *PippiinneAugen*) in die Decke und fuhr mit ihr auf meinem Schoß die letzten 3 Kilometer weiter zur Praxis.
Dort angekommen, rannte ich mit ihr durch bis in den Behandlungsraum, wo die Tierärztin bereits auf uns wartet, stammelte irgendetwas wie "im Auto geboren ... sie lebt ... bitte schauen, ob sie OK ist ... ich hol schnell die Mama und die anderen Babies" ... rannte wieder hinaus, holte Nesh und die restlichen Zwerge, zurück zum Behandlungszimmer ... total abgehetzt und mit meinen Nerven am Ende .... und wurde mit den Worten: "Alles gut, die Kleine ist vollkommen OK und fit" empfangen!
Ich sank zu Nesh auf den Boden und drückte und knuddelte meine tolle Mama!!!
Die Tierärztin rubbelte unsere Kleine noch weiter trocken, saugte ihr ein bisschen die Nase frei und dann konnte ich mir meine "Autogeburt" auch das erste Mal so richtig anschauen. Ein wunderschönes, korrektes Mädchen mit stattlichen 560 gr.
Nesh wurde dann noch einmal gründlich untersucht und abermals geröngt, um wirklich sicher zu sein, dass nun alle Welpen da sind (man denke immer noch an die prophezeiten 5) ... und das Rötgenbild zeigte, dass nun tatsächlich alle Welpen geboren waren.
Sie bekam noch eine Calcium- sowie eine Aufbauspritze und durfte dann in aller Ruhe ihre Welpen säugen. Unser letztgeborenes Mädchen stellte sich dabei gleich äußerst geschickt an und nuckelte in kräftigen Zügen am Mamas Milchbar !!!
Dann fuhren wir wieder nach Hause und Nesh konnte sich nun in aller Ruhe um ihre Kinderlein kümmern!
Ich informierte noch Kerstin, die , da sie am nächsten Tag einen Termin hatte, bereits während in mit Nesh unterwegs war, nach Hause fahren musste und Sandra (Papa Abayos Besitzerin) mit der ich während der ganzen Geburt in Kontakt stand, dass nun alles OK und gut gelaufen ist, worüber sich die beiden irrsinnig freuten und vor allem total erleichtert waren.
Und dann ... hab ich mir erst mal den gefühlten 397zigsten Kaffee gegönnt !
Wir hatten es geschafft ... was für ein Tag !!!
Unsere *Jewels & Diamonds* waren endlich da !!!
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